Klopf-Klopf! - Wer ist da? So beginnt ein Frage- und Antwortspiel, das mit einem humorvollen Wortspiel endet. Manchmal bedarf es schon eines Um-die Ecke-Denkens, um die Anspielung zu verstehen. Klopf-Klopf! So kündigt man den Wunsch nach der Erlaubnis zum Eintreten an - einerseits aus Höflichkeit, ein anderes Mal ist das Klopfen voller Spannung, da man nicht weiß, wer oder was einen jenseits der Tür erwartet.
Ich stand schon vor einigen Türen mit der bangen Frage, ob sich das Eintreten lohnt, ob ich dafür bereit bin, was ich vorfinden werde, oder ob es besser ist, wenn ich nicht anklopfe und die Tür verschlossen bleibt. Diese Arten von Türen stellen oftmals den Beginn eines neuen Lebensabschnittes dar; vielleicht auch das Überwinden von Ängsten und Zweifeln oder gar die profane Erfüllung von Lebensträumen. Klopf-Klopf! Ohne Klopfen bleibe ich vor verschlossener Tür stehen.
Dabei scheint es doch so leicht zu sein: „Bittet und es wird euch gegeben! Sucht und ihr werdet finden! Klopft an und es wird euch aufgemacht!“ (Matthäus 7,7). Nein, leicht ist das alles nicht. Wenn ich finden will, muss ich auf andere zugehen, mich trauen und Situationen stellen. Bitten und suchen und klopfen - diese sich steigernden Handlungen obliegen mir. Der Kopf hat alles bedarfsorientiert konstruiert, das Herz hat alles hingebungsvoll erfühlt, die Hand hat mutig getan, aber letztendlich braucht es ein Gegenüber, das reagiert und zwar so reagiert, wie ich es mir gewünscht habe.
Und wenn nicht? Klopf-Klopf! Schau genau hin! Sicherlich war die Erwartungshaltung zu eigennützig und nicht geprägt von dem, worauf die Worte aus der Bergpredigt deuten: Es ist nicht die Erfüllung der Wünsche, nach denen wir streben, die uns ankommen lässt. Vielmehr ist es die Beharrlichkeit, die Ausdauer und die Beständigkeit, mit der wir immer wieder vor den Türen in unserem Leben stehen. Also, hört nicht auf zu suchen, hört nicht auf zu finden, hört nicht auf zu klopfen!