„Und damit haben die früher echt Bücher gedruckt?“
Kind blickt ungläubig auf die schmierige Farbe und die wuchtigen Drucklettern. Ja, natürlich! Der Computer war noch nicht erfunden, und dass jemals Menschen zärtlich Glasscheiben streicheln werden, um sich zu informieren, war jenseits aller Vorstellungskraft. Der Kinderkirchentag rund um das Lutherzelt bot viele Einblicke in eine längst vergessene Zeit, in der Angst und gefilterte Informationen das Leben der Menschen bestimmten. Obwohl, so antiquiert ist dieser Satz gar nicht mehr. Hm, wie es sich wohl anfühlt, in einer Zeit aufzuwachsen, in der Menschen, Eltern und Großeltern, wieder ihre Angst, in dieser Welt zu leben, formulieren und nicht alles, was man hört, liest, ja sogar sieht wahrhaftig ist? Luther, I stand beside you!
„Liebe Jugendliche, was würdet ihr heute anprangern wie Luther damals? … Stichwort: Thesen!“
Imaginäres Tumbleweed rollt durch den Klassenraum. Doch nach und nach kommen die 15-jährigen Schülerinnen und Schüler der Oberschule Bad Harzburg an die Knackpunkte in ihrem Lebensumfeld heran. Auf Augenhöhe lässt sich Poetry Slammer Tobias Kunze aus Hannover auf das Wagnis ein, diese Klasse Texte kreieren zu lassen, die von dem erzählen, was junge Menschen heute beschäftigt. Die düsteren aber ehrlichen Worte kommen ohne Fake News aus, sie berühren und zeugen von Leben, das leben will. Auf der Zeltbühne erklangen die selbstgeschriebenen Werke erstmals. Mitunter nervös, manchmal zitternd intoniert vor einem aufmerksamen Publikum, aber immer klar und aufrichtig. Luther, I listen to you!
„Here I stand! Ich kann’s nicht anders.“
30 Plakate versuchen die Reformation und mit ihr verbundene Themen kompakt wiederzugeben, eine Herausforderung auch für Betrachtende. Ein Religionskurs des Niedersächsischen Internatsgymnasiums der Klasse 8 unternimmt als erster den Versuch, sich die Posterausstellung zu erschließen. Auch er steht hier und kann nicht anders, wenn Lehrende den Versuch unternehmen, etwas von dem reformatorischen Gedankengut an die Jugend von heute bringen zu wollen. Glücklicherweise haben die Kuratoren diese bieder anmutende Ausstellung für die moderne Technik gepimpt: Mittels Smartphone-App kann man sich rätselnd durch die bunten Informationstafeln führen lassen. Der Touchscreen fordert Antworten auf Gelesenes, hilft durch Multiple Choice Antworten und bebildert komplexere Zusammenhänge. Halleluja! In der Nachlese bleibt sicherlich nicht viel hängen, mit einem Wisch ist die App auch wieder geschlossen. Aber für den Moment bekommt man eine Ahnung davon, wie es sich für die Menschen wohl angefühlt haben muss, Informationen in mittelalterlicher Windeseile verbreiten zu können, ähnlich dem Smartphone und dem Neuland Internet heutzutage. Luther, you touched me!
„Stell dir vor, es ist Propsteitag …“
Gähnende Leere vor der Wartburg; also vor einem aufblasbaren Kletterturm, den es zu erklimmen galt. Hui, was für ein Spaß! Allein die vielen kleinen abenteuerlustigen Menschen fehlten beim Propsteitag, die sich, ganz mit dem reformatorischen Gedanken verbunden, aufmachen und einen neuen Blickwinkel von weit oben einnehmen, mal über den Tellerrand gucken, sich überwinden, sich ins Ungewisse stürzen, weil es sich so gut anfühlt. Wenn man was anders machen will, dann muss man etwas anders machen. Ja, die Reformation ist ein sperriges Gut, nicht wirklich Mainstream, aber immerhin, viele hörten in diesem Jahr davon: Luther-Playmobilfiguren, Luther-Bier, Luther-Socken, sogar eine Luther-Bibel wurde gesichtet. Die heutigen Errungenschaften unseres Lebens, die durch das Wirken vieler Menschen der Reformation ermöglicht wurden, sind Selbstverständlichkeit geworden. Aber dennoch weht der Geist nach Freiheit, der Wunsch nach Unbekümmertheit und bedingungsloser Liebe weiter. Na dann, auf die nächsten 500 Jahre. Luther, give me new inspirations!
Kind blickt ungläubig auf die schmierige Farbe und die wuchtigen Drucklettern. Ja, natürlich! Der Computer war noch nicht erfunden, und dass jemals Menschen zärtlich Glasscheiben streicheln werden, um sich zu informieren, war jenseits aller Vorstellungskraft. Der Kinderkirchentag rund um das Lutherzelt bot viele Einblicke in eine längst vergessene Zeit, in der Angst und gefilterte Informationen das Leben der Menschen bestimmten. Obwohl, so antiquiert ist dieser Satz gar nicht mehr. Hm, wie es sich wohl anfühlt, in einer Zeit aufzuwachsen, in der Menschen, Eltern und Großeltern, wieder ihre Angst, in dieser Welt zu leben, formulieren und nicht alles, was man hört, liest, ja sogar sieht wahrhaftig ist? Luther, I stand beside you!
„Liebe Jugendliche, was würdet ihr heute anprangern wie Luther damals? … Stichwort: Thesen!“
Imaginäres Tumbleweed rollt durch den Klassenraum. Doch nach und nach kommen die 15-jährigen Schülerinnen und Schüler der Oberschule Bad Harzburg an die Knackpunkte in ihrem Lebensumfeld heran. Auf Augenhöhe lässt sich Poetry Slammer Tobias Kunze aus Hannover auf das Wagnis ein, diese Klasse Texte kreieren zu lassen, die von dem erzählen, was junge Menschen heute beschäftigt. Die düsteren aber ehrlichen Worte kommen ohne Fake News aus, sie berühren und zeugen von Leben, das leben will. Auf der Zeltbühne erklangen die selbstgeschriebenen Werke erstmals. Mitunter nervös, manchmal zitternd intoniert vor einem aufmerksamen Publikum, aber immer klar und aufrichtig. Luther, I listen to you!
„Here I stand! Ich kann’s nicht anders.“
30 Plakate versuchen die Reformation und mit ihr verbundene Themen kompakt wiederzugeben, eine Herausforderung auch für Betrachtende. Ein Religionskurs des Niedersächsischen Internatsgymnasiums der Klasse 8 unternimmt als erster den Versuch, sich die Posterausstellung zu erschließen. Auch er steht hier und kann nicht anders, wenn Lehrende den Versuch unternehmen, etwas von dem reformatorischen Gedankengut an die Jugend von heute bringen zu wollen. Glücklicherweise haben die Kuratoren diese bieder anmutende Ausstellung für die moderne Technik gepimpt: Mittels Smartphone-App kann man sich rätselnd durch die bunten Informationstafeln führen lassen. Der Touchscreen fordert Antworten auf Gelesenes, hilft durch Multiple Choice Antworten und bebildert komplexere Zusammenhänge. Halleluja! In der Nachlese bleibt sicherlich nicht viel hängen, mit einem Wisch ist die App auch wieder geschlossen. Aber für den Moment bekommt man eine Ahnung davon, wie es sich für die Menschen wohl angefühlt haben muss, Informationen in mittelalterlicher Windeseile verbreiten zu können, ähnlich dem Smartphone und dem Neuland Internet heutzutage. Luther, you touched me!
„Stell dir vor, es ist Propsteitag …“
Gähnende Leere vor der Wartburg; also vor einem aufblasbaren Kletterturm, den es zu erklimmen galt. Hui, was für ein Spaß! Allein die vielen kleinen abenteuerlustigen Menschen fehlten beim Propsteitag, die sich, ganz mit dem reformatorischen Gedanken verbunden, aufmachen und einen neuen Blickwinkel von weit oben einnehmen, mal über den Tellerrand gucken, sich überwinden, sich ins Ungewisse stürzen, weil es sich so gut anfühlt. Wenn man was anders machen will, dann muss man etwas anders machen. Ja, die Reformation ist ein sperriges Gut, nicht wirklich Mainstream, aber immerhin, viele hörten in diesem Jahr davon: Luther-Playmobilfiguren, Luther-Bier, Luther-Socken, sogar eine Luther-Bibel wurde gesichtet. Die heutigen Errungenschaften unseres Lebens, die durch das Wirken vieler Menschen der Reformation ermöglicht wurden, sind Selbstverständlichkeit geworden. Aber dennoch weht der Geist nach Freiheit, der Wunsch nach Unbekümmertheit und bedingungsloser Liebe weiter. Na dann, auf die nächsten 500 Jahre. Luther, give me new inspirations!