Vor über 25 Jahren brachte Liedermacher Konstantin Wecker einen Song heraus, der davor warnt, Rassismus, Sexismus und anderen menschenverachtenden Haltungen Raum in unserer Gesellschaft zu gewähren. Sage nein! Ein Song, der an Aktualität leider nichts verloren hat. Ezé Wendtoin, ein in Dresden lebender Musiker aus Burkina Faso, hat dieses Lied neu interpretiert und konnte zahlreiche prominente Menschen für das Musikvideo gewinnen. Es zeigt eindrücklich, wofür wir einstehen müssen, damit sich Geschichte nicht wiederholt! Es lohnt sich, durch dieses Lied wieder daran zu erinnern, dass Nazi-Parolen in jeglicher Form nicht zu Deutschland gehören dürfen. Wenn ich an das vergangene Wochenende denke, an dem mehr als 20.000 Menschen in Braunschweig Nein! gesagt haben, macht mir das Mut, zu einer Mehrheit zu gehören, die für ein diverses Deutschland steht.
Die Evangelische Jugend hat auf ihrer letzten Tagung ein Logo mit der eindeutigen Botschaft verabschiedet, dass wir ein Jugendverband sind, der für ein freundliches, weltoffenes und tolerantes Miteinander steht. Sage nein! Denn in der Evangelischen Jugend sind Rassismus, Sexismus, Homophobie und weitere Formen von Menschenfeindlichkeit explizit unerwünscht.
Sprache schafft Realität! Wenn man immer wieder zu hören bekommt, dass man hier nicht willkommen ist oder dass man es nicht wert ist, hier leben zu dürfen, glaubt man das vielleicht irgendwann. Und noch viel schlimmer, es scheint erlaubt zu sein, solche Dinge so unreflektiert sagen zu dürfen. Sage nein! Das ist unser Auftrag als Menschen, die in einem Land zuhause sind, in dem wir in Frieden zusammen leben wollen und Menschen, die dies nicht erfahren konnten, einen Neuanfang ermöglichen können. Diese zugewandte Haltung ist der größte Schatz, den wir zu bieten haben. Menschlichkeit in ihrer ureigenen Form, die Frucht tragen wird. Sage nein! ist übrigens eine wunderschöne Interpretation von Matthäus 7,12.
Sage nein!
