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03.07.2019 Kategorie: alle Regionen, Bad Harzburg, Blankenburg, Georgenhof, Südharz, Vienenburg

Relevanz & Sehnsucht

Wie ticken Jugendliche? Landeskirchenweite Projektruppe will es wissen!

Seit einem halben Jahr formiert sich eine Projektgruppe aus hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden unterschiedlicher Bereiche der landeskirchenweiten Jugendarbeit, um eine komplexe Fragestellung in den Blick zu nehmen und im besten Fall auch zu beantworten: Wie ticken Jugendliche?

Ausgangspunkt waren Beschreibungen und Erfahrungen aus verschiedenen Bezügen der Jugendarbeit: Strukturreformen vor Ort in den Propsteien (Gestaltungsraumbildung) und die praktischen Auswirkungen auf die Zielgruppen sowie die Angebotsstruktur, aber auch der oftmals fehlende personelle Background für die vielfältigen Aufgaben, die Umsetzung von Ideen oder die kontinuierliche Belgleitung von Prozessen und nicht zuletzt die Ergebnisse der AG Jugend aus der Landessynode.

Dass Jugend stets im Wandel ist, ist unlängst bekannt, jedoch haben sich nicht nur Wertevorstellungen sondern auch Haltungen in einer globalisierten und individualisierten Gesellschaft rasant verändert, so dass die älteren Generationen dem Wunsch nach Orientierung nicht mehr nachkommen können. "Religiöse und politische Institutionen taugen nicht mehr zur Identifikation für junge Menschen.", so formuliert es Jugend- und Sozialforscher Bernhard Heinzlmaier. Weitere Einblicke in aktuelle Leben junger Menschen bietet die Dokumentation Wie tickt die Jugend? Zwischen Egotrip und Rebellion.

Neu denken, anders denken! Klar, das klingt nach Aufbruch und Reformation; jedoch Aufbruch wohin und Reformation von was? Deswegen wurden anfangs die eigenen Interessen und Motivationen zur Mitarbeit geklärt und die möglichen Zielrichtungen in den Blick genommen, um eine Arbeitsgrundlage zu erstellen, auf der nun bestehende und noch zu findende Erkenntnisse nicht nur eine Hilfestellung für die Jugendarbeit sein sollen, sondern ebenso für interessierte Teams in Hinblick auf einen erstrebenswerten Gemeindeaufbau. Die Projektgruppe hat 3+1 wesentliche Aspekte konkretisiert, an denen weiter geforscht werden soll:

Zielgruppe(n): Die Zielgruppe(n) der Ev. Jugendarbeit sollen klar benannt werden können!

Angebote: Die Angebote, die Jugendliche in ihrer Quality-Time (Beziehungen) und Freetime (Skills) in Anspruch (Relevanz) nehmen, sind unter Berücksichtigung des vorhandenen Portfolio zu analysieren; zudem die damit verbunden (gestillten) Bedürfnisse (Sehnsucht)!

Das 'C': Die erlebbaren und sprachbefähigenden Formate inkl. deren Inhalte für junge Menschen in ihrer Sehnsucht nach Transzendenz in ihrem Leben sollen beschrieben werden!

+ Vernetzung: Das Alleinstellungsmerkmal des Verbandes, Matthäus 28, soll im Kontext der Bedeutung von Lebenszusammenhängen (Sozialraum) und der gemeindliche Zugehörigkeit (Ort) junger Menschen Vernetzung ermöglichen!

Der Vernetzungsgedanke sieht vor, nachdem alle anderen quantitativen und qualitativen Ergebnisse zusammengetragen worden sind, im Jahr 2021 ein Pilotprojekt zu starten, um die Theorie in der Praxis auf den Prüfstand zu stellen. Letzendlich ist evangelische Jugendarbeit Gemeindeaufbau, um Menschen einen Lebenshorizont zu eröffnen, in dem sie sich geborgen fühlen und ihre Talente präsentieren und/oder entdecken können.

Derzeit sind Interessierte herzlich zur Mitarbeit in der Projektgruppe eingeladen, denn die vielfältigen Aufgaben und gesteckten Ziele bedürfen noch einiger Unterstützung. Das nächste Treffen findet am Dienstag, 27. August 2019 von 18.30 bis max. 20.30 Uhr im Gemeindehaus der ev.-luth. Kirchengemeinde 'Zum Heiligen Leiden Christi', Kirchenbrink 3 C, 38124 Braunschweig (Stöckheim) statt.