Seit diesem Jahr verantworten die Kirchengemeinden Martin Luther und Schlewecke-Göttingerode in der Region Bad Harzburg & Immenrode-Weddingen, Vienenburg, Westerode-Bettingerode mit Lochtum in der Region Vienenburg ihre Konfirmand-inn-en-Arbeit an sieben Projekttagen gemeinsam. Zeit für ein kurzes Resümee:
Mehr Leute, mehr Spaß!
Die Zahlen der Konfirmand-inn-en sind nicht mehr so verlässlich wie in der Vergangenheit; außerdem müssen sich die Kirchengemeinden zukünftig Gedanken machen, wie sie bei weniger werdendem Personal die Ortsgemeinden und deren Kernaufgaben aufrecht erhalten. Eine Möglichkeit ist die Schaffung von neuen Gestaltungsräumen, in denen z.B. die Arbeit mit Konfirmand-inn-en gemeinsam verantwortet wird. Zudem macht es natürlich Spaß, mit so vielen Konfis gemeinsam auf Entdeckungstour zu gehen.
Mit seinen Talenten dabei sein!
Bei den Projekttagen kommen Jugendliche zusammen, die sich vielleicht das letzte Mal in der Grundschule gesehen haben. Durch unterschiedliche Bildungswege hat man sich aus den Augen verloren und hier sieht man sich wieder. Hier hat man die Chance alte Bekannte neu kennenzulernen und auch die Möglichkeit zu zeigen, dass sich in den Jahren an der eigenen Persönlichkeit etwas getan hat. War man sich damals nicht ganz so grün, kann es gut sein, neu aufeinander zuzugehen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. - Sich heute als Jugendlicher für diesen Weg zu entscheiden, ist eine Entscheidung gegen den Trend, denn es ist nicht mehr selbstverständlich, dass die Konfirmation und deren Vorbereitung zu einem Lebensweg dazugehören.
Luther in neuem Gewand!
Die Inhalte sind natürlich die gleichen wie eh und je, doch die Vermittlung ist ganz anders und auch die Methoden wurden entstaubt: Es gibt in diesem Projekt keine klassiche "Pastorstunde" mehr, in der größtenteils referiert und vom Glauben erzählt wird. Vielmehr geht dieses Konzept davon aus, dass im Leben der jungen Menschen Gott immer schon gewirkt hat, und dass jetzt ein guter Zeitpunkt gekommen ist, um den Erfahrungen mit Gott und der Welt einen Ausdruck zu verleihen. Sprachfähig und auskunftsfähig über seine eigenen Glaubensüberzeugungen werden - das ist das Anliegen der heutigen Arbeit mit Konfirmand-inn-en. Miteinander und voneinander lernen, egal ob Konfi, Teamer-in oder Pfarrer-in.
Zusammenarbeit will gelernt sein!
Natürlich ist Kooperation nicht immer ganz so einfach, wie man sie sich vorstellt. Hinter den Kulissen sind schon so manche Drahtseilakte zu vollziehen, damit jeder Konfi-Tag zu einem tollen Event wird. Da werden nicht nur die Termine abgestimmt, auch die Themen müssen mit dem Team erarbeitet werden. Die jugendlichen Teamer-innen haben viel um die Ohren und so sind die Vorbereitungen mal morgens, mal abends vor dem KU-Tag beim Aufbau oder auch ganz modern "online" abrufbar. Mittlerweile sind einige Abläufe schon gut eingespielt und auch die Spontaneität klappt von Mal zu Mal besser. Aber auch die Konfis müssen sich in dieser Großgruppe neu orientieren, da sie außer an den sieben KU-Tagen weiterhin in ihren Gemeindegruppen unterwegs sind, denn die Eigenständigkeit der KU-Konzepte bleibt erhalten (z.B. Praktika, Fahrten, Gottesdienste, Konfirmationen).
Gemeinde bringt sich ein!
Bemerkenswert ist der Einsatz von Gemeindegruppen, die Teile der Logistik für diese Konfi-Tage übernehmen. So helfen Eltern, Männerkreise, Frauentreffs, um den Jugendlichen in der Mittagspause einen kleinen Snack anzubieten. Da werden Brötchen geschmiert, Nudeln gekocht und Würstchen warm gemacht. Abwechslungsreich ist das und meistens ist auch für jeden was dabei, außer für die ganz Mäkeligen ;o) Hierdurch zeigt sich, dass die Arbeit mit den jungen Menschen der Gemeinde wichtig ist und begleitet wird mit dem Wunsch, dass man sich hier wohlfühlen darf.
Schritte wagen!
Es ist das erste Mal, dass Gemeinden unserer Propstei eine ihrer Kernaufgaben gemeinsam mit anderen gestalten. Da wird auch wehmütig zurückgeschaut, was man vielleicht aufgibt oder sogar verliert, jedoch stehen die Vorteile der Zusammenarbeit im Vordergrund. Das Modell überzeugt und hat seinen Charme; so hat sich die Kirchengemeinde St. Marien (Harlingerode) entschieden, im kommenden Jahr dieses Modell in ihre Arbeit mit Konfirmand-inn-en zu integrieren. Herzlich Willkommen! Zukünftig wird an dem Projekt natürlich immer mehr geschliffen und poliert, damit es weiterhin zu einem der Glanzlichter von Gemeindearbeit gehört; getreu dem Bibelwort „Prüft alles und, was gut ist, das behaltet." (1. Thessalonicher 5, 21).
Fazit
Das Thema 'Ausprobieren' steht über allem! Da muss man als Gemeinde ausprobieren, wie man mit anderen Gemeinden zusammenarbeiten kann, da müssen Teamer-innen ausprobieren, wie es sich anfühlt, auch für andere Jugendliche verantwortlich zu sein und nicht zuletzt ist es für die Konfis ein Ausprobieren, welche Haltungen sie für ihr Leben als wichtig erachten oder neu integrieren wollen. Der christliche Glaube ist ein Glaube, der einlädt vieles auszuprobieren und auf den Prüfstand zu stellen, um gemeinsam Antworten auf die vielen Fragen des Lebens zu finden.
Detailview Projekte & Berichte
01.12.2014
Kategorie: Bad Harzburg, alle Regionen, Vienenburg, KU-News